Hochwasserwelle erreicht Scheitelpunkt – bisher keine Großeinsätze
Das seit ca. einer Woche permanent steigende Hochwasser an der Elbe hält die HelferInnen und Helfer im Landkreis weiterhin in stetiger Einsatzbereitschaft. Heute am Sonntag durchquerte die Spitze der Hochwasserwelle unseren Landkreis. Durch den langsamen Anstieg und das rechtzeitige Erkennen einiger Schwachstellen konnten jedoch rechtzeitig alle Vorbereitungen erfolgreich abgeschlossen werden, so dass zur Zeit in der Hauptsache nur Ausbesserungs- und Überwachungsarbeiten zu leisten sind. Mit bis zu 9,22 m am Pegel Hohnstorf lag das diesjährige Hochwasser noch einmal ein Stück höher als das ‚Jahrhunderthochwasser’ 2006 (9,12 m).
Auch die Lüneburger THW-HelferInnen sind in die Vorbereitungen mit einbezogen. Für den Notfall stehen neben Bergungs- und Beleuchtungsgerät auch Transportfahrzeuge zur Verfügung. Der Ortsverband verfügt zusätzlich noch über eine Sandsackreserve von ca. 30.000 Stück.
Um für den Fall der Fälle optimal gerüstet zu sein, hat die Lüneburger Kreisverwaltung am Donnerstag, 20.1.2011 um 8.30 Uhr den Katastrophenfall erklärt. Damit gehen rechtlich gesehen die Koordinationsbefugnisse in der Deichverteidigung von den Gemeinden auf den Landkreis über. Zu diesem Zweck wurde auch die sog. ‚Technische Einsatzleitung’ (TEL), das übergreifende Führungsorgan der Kreisverwaltung unter Führung der Feuerwehr zusammengerufen und technisch eingerichtet. Die MitarbeiterInnen der TEL stehen derzeit in Rufbereitschaft bzw. fahren Dienstbetrieb in reduzierter Besetzung. Das THW Lüneburg stellt in der TEL einen ständigen Fachberater, der dort die vielfältigen THW-Einsatzoptionen anbieten kann.
Auf der anderen Elbseite in der Stadt Lauenburg unterstützen THW-Einheiten aus mehreren Ortsverbänden (Lauenburg, Mölln, Ratzeburg, Hamburg-Bergedorf) die Feuerwehr bei Pumparbeiten. Mit zwei Havariepumpen wird dort der Wasserstand der Kanalisation niedrig gehalten.
Wenige Kilometer hinter der Lüneburger Kreisgrenze sind seit Dienstag, den 18.01.2011 in der Ortschaft Katemin drei THW-Fachgruppen ‚Wasserschaden/Pumpen’ (Bremen-Ost, Stade und Stelle Winsen) im Einsatz. Mit ihren großen Havariepumpen, die über eine Arbeitsleistung von mehr als 30.000 l/min verfügen, wird das nachfließende Wasser des Mühlenbachs über eine Barriere direkt in die Elbe gepumpt, um die dahinter liegende historische Wassermühle zu schützen.
Mit einem langsamen Rückgang des Hochwassers wird ab dem kommenden Wochenbeginn gerechnet. Die erhöhte Einsatzbereitschaft wird so lange aufrecht erhalten, bis die Pegelstände deutlich absinken.