Standortverlagerte Ausbildung des Ortsverbandes in Bad Nenndorf

Durch die pandemiebedingten Einschränkungen mussten über eine lange Zeit in allen Bereichen des THW viele Aktivitäten eingestellt werden, die für gewöhnlich in Präsenz durchgeführt werden. Nach der deutlichen Erleichterung der Coronaauflagen in den vergangenen Wochen kann nun endlich wieder nach und nach ein „normaler“ Dienstbetrieb einschließlich der Ausbildungsveranstaltungen aufgenommen werden. Mit der schrittweisen Rückkehr zum THW-Alltag sind auch überregionale Ausbildungsveranstaltungen wieder möglich.


Am Wochenende vom 22. – 24. April war es endlich wieder soweit. Nach langer Pause führte unser Ortsverband eine verlagerte Standortausbildung auf dem Übungsgelände des THW Landesverbands Bremen/Niedersachsen in Bad Nenndorf durch. Das Übungsgelände dort besteht aus mehreren Übungshäusern, sowie aus einem untertunnelten Trümmerfeld.


Einen Tag früher startete der Fachzug Logistik mit circa 15 Helferinnen und Helfern in Richtung Bad Nenndorf. Ziel war es, einen kleinen Logistikstützpunkt mit Verpflegungsstelle und Materialerhaltungsstelle zu errichten. Hinzu kam die Versorgung mit Kraftstoffen.


Am darauffolgenden Tag kamen dann die restlichen 40 Helferinnen und Helfer des OV-Stabes und des Technischen Zuges, bestehend aus Zugtrupp, Bergungsgruppe und den Fachgruppen Schwere Bergung, Notversorgung und Notinstandsetzung und Ortung, dazu. In diesem Jahr durften auch 10 angehende Helferinnen und Helfer der Grundausbildungsgruppe mit nach Bad Nenndorf verlegen und in die verschiedenen Gruppen hineinschnuppern.


Nach der Ankunft startete der Tag mit drei Ausbildungsstationen, die in Kleingruppen absolviert wurden. An den Stationen erhielten die Helferinnen und Helfer zunächst eine Einweisung in das Brennschneidegerät, das Plasmaschneidegerät und das PrimeCut-Gerät der Bergungsgruppe. Hiernach konnten sich alle an den Geräten ausprobieren. Für die angehenden Helferinnen und Helfer wurde zusätzlich der richtige Umgang mit dem Mehrzweckzug und den Hebekissen gelehrt.
Die Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung übte den Campbau auf dem Gelände und stellte die Zelte und Betten für die Nacht bereit. Zusätzlich wurde sich um die Versorgung mit Strom auf dem Gelände gekümmert.


Nach dem Mittagessen trainierte die Fachgruppe Ortung den Umgang in der Flächensuche und rettete, mit Unterstützung der angehenden Helferinnen und Helfer der Grundausbildungsgruppe, mehrere verletzte Personen mit der sogenannten „schiefen Ebene“ aus einem teileingestürzten Gebäude. Zum Abschluss übte die Fachgruppe noch das Erkunden einer Schadensstelle, sowie das Auffinden verschütteter Personen mithilfe des akustischen Ortungsgerätes und der SearchCam.
Das untertunnelte Trümmerfeld simulierte ein eingestürztes Gebäude, in dem sich eine vermisste Person befand. Kleinste Kratz- und Klopfgeräusche, leises Rufen oder Bewegungen können mit dem akustischen Ortungsgerät wahrgenommen werden. Mithilfe der SearchCam kann dann in die Hohlräume der Trümmer eingesehen werden. So konnten die Helferinnen und Helfer der Ortung die vermissten Personen orten, ihre Position bestimmen und die Bergung zur weiteren Rettung anfordern.


Nachdem alle Gruppen ihre Szenarien abgeschlossen und ihr Material wieder auf den Fahrzeugen verlastet hatten, konnte sich nach einem leckeren Grillbuffet zu später Stunde und in kameradschaftlicher Runde über die gesammelten Erfahrungen ausgetauscht werden. Am Sonntagmorgen erfolgte dann die Rückfahrt nach Lüneburg, sowie die Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft im Ortsverband.


Das Wochenende war eine gute Möglichkeit für alle beteiligten das Einsatzspektrum des Ortsverbandes zu erleben. Ebenso wurden das Gemeinschaftsgefühl und die Kameradschaft positiv und nachhaltig gestärkt. Ein großer Dank gilt den Helferinnen und Helfern der Fachgruppe Logistik Verpflegung für die gute Verpflegung während des Wochenendes.

Text: Malte Bahr

Bilder: Malte Bahr / Michael Bahr

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