Elbehochwasser: Lüneburger THW-Statistik
Am 16. Juni hob Landrat Nahrstedt den Katastrophenalarm für den Landkreis Lüneburg aufgrund stetig fallender Pegelstände auf. Die Zahl der eingesetzten Helferinnen und Helfer wurde bereits seit dem Vortag immer weiter reduziert. Die letzten von unserer Abschnittsleitung in den Einsatz geschickten THW-Kräfte fuhren am Montag in ihre Ortsverbände zurück. Mittlerweile ist der Wasserstand wieder bis auf die Deichsohle zurückgegangen, einzig das Deichvorland ist fast überall noch überflutet.
In der Zeit vom 05. bis zum 16. Juni waren in unserem Landkreis 203 THW-Helferinnen und -Helfer im Einsatz. Sie kamen aus 36 Ortsverbänden; vor allem aus Niedersachsen, aber auch aus Bremen und Nordrhein-Westfalen. Sie alle wurden von der in unserem Ortsverband von Beginn an eingerichteten „Einsatzabschnittsleitung THW“ geführt. Diese Einsatzabschnittleitung wurde täglich 24 Stunden von Kräften aus unserem OV-Stab und unserem Zugtrupp betrieben; ein Zeichen für das hohe Ausbildungsniveau innerhalb unseres Ortsverbandes.
Die Feuerwehren im Landkreis Lüneburg nutzen bereits seit über einem Jahr die neue Digitalfunktechnik. Daher wurde auch die Hochwasserkatastrophe an der Elbe seitens der Technischen Einsatzleitung und der Feuerwehren digital geführt – ein Umstand, aus dem einer der ersten per Digitalfunk geführten Realeinsätze in der Geschichte des THW wurde! Obwohl wir die ersten neuen Funkgerätetypen selbst erst zwei Wochen vor dem Einsatz bekommen hatten und daher kaum unsere eigenen THW-Kräfte komplett eingewiesen hatten, zeigte der spontane „Crashkurs“ für an Schlüsselfunktionen eingesetzte THW-Helferinnen und -Helfer Früchte. An unserer Einsatzauswertung bezüglich des Umgangs mit der neuen Funktechnik im tagelangen Einsatzfall zeigt die Arbeitsgruppe Digitalfunk der THW-Leitung in Bonn schon jetzt größtes Interesse.
Vor Ort in das Einsatzgeschehen involviert waren natürlich auch die Angehörigen unseres eigenen Technischen Zuges. Sie leisteten während des elf Tage dauernden Katastrophenalarms über 3.000 ehrenamtliche Dienststunden – ohne Freistellungen wäre dies nicht möglich gewesen, daher gebührt an dieser Stelle allen Arbeitgebern ein Dankeschön. Ferner wurden mit den acht Fahrzeugen unseres Ortsverbandes und einem beorderten Motorrad knapp 6.000 Kilometer innerhalb unseres Landkreises an den Elbufern zurückgelegt. Auch dies ist ein eindrucksvoller Eckpunkt des Einsatzgesamtgeschehens.
Am 20. Juni hieß es dann „klar Schiff machen“: Wir fegten unsere Fahrzeughallen, brachten die Büro- und Aufenthaltsräume auf Vordermann, kontrollierten alle Gerätschaften, bestückten die Fahrzeuge wieder – und trafen uns am Abend zum Grillen in Halle 2. Das gehört nach so einem Einsatz einfach dazu!
Olaf Braasch