Bundesinnenminister dankt THW-Kräften für Auslandseinsätze – auch zwei Lüneburger unter den Gästen

Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière empfing an diesem Montag in Berlin rund 260 Helferinnen und Helfer des THW, deren Arbeitgeber sowie Botschafter verschiedener Länder, in denen das THW zuletzt tätig war. Er würdigte damit das ehrenamtliche Engagement der Einsatzkräfte während der Auslandseinsätze im vergangenen Jahr. Vom Lüneburger THW-Ortsverband waren Rainer Gruber und Anna Abraham der Einladung de Maizières gefolgt.

Gruber war mit dem THW-Modul „Schnell-Einsatz-Einheit Wasser Ausland“ (SEEWA) im Mai und Juni des vergangenen Jahres in Bosnien eingesetzt. Sehr starke Regenfälle hatten damals weite Teile Bosnien-Herzegowinas und Serbiens überflutet, in den Bergen kam es zu Erdrutschen. Das THW half umgehend und schickte zunächst HCP-Module (High Capacity Pumpings = Hochleistungspumpen) in die Katastrophenregionen, um die Wassermassen wieder zurück in die Flüsse zu pumpen. Die Bevölkerung benötigte aber ebenfalls sauberes Trinkwasser: Einsatz für die SEEWA. Streckenweise waren rund 100 THW-Kräfte auf dem Balkan im Einsatz.

Anna Abraham war über Weihnachten und den Jahreswechsel am Äquator ehrenamtlich tätig. Sie unterstützte vier Wochen lang als THW-Logistikkraft die Eindämmung der Ebola-Epidemie seitens der Vereinten Nationen (United Nations, UN). In Accra, der Hauptstadt Ghanas, bauten die UN ein bereits bestehendes Lager zur Zentrale der UNMEER (United Nations Mission for Ebola Emergency Response) aus, um aus diesem ebolafreien Land heraus die Eindämmung der Krankheit in Westafrika zu koordinieren. Vom dortigen Schreibtisch aus beschaffte Abraham z.B. dringend benötigte Lastwagen, Kühlboxen, Desinfektionsmittel, Stromgeneratoren.

„Es gehört oft sehr viel Mut und Entschlossenheit dazu, beispielsweise in der Region Kurdistan-Irak zu unterstützen, während die Medien gleichzeitig über die Gräueltaten des ‚Islamischen Staates‘ berichten. Couragiert ist es auch, in einem gesicherten Fahrzeug zum Standort der Wahlnachzählung nach Kabul zu fahren. Den gesundheitlichen Gefahren zum Trotz auch während der Ebola-Krise zu helfen, verlangt höchsten Respekt ab“, so de Maizière beim Empfang in seinem Ministerium.

Auch die Arbeit der mehr als 9000 Einsatzkräfte, die in den vergangenen Wochen beim Aufbau von Flüchtlingsunterkünften tätig waren, lobte der Minister ausdrücklich und hob die Dimensionen dieses Einsatzes hervor: „Sie unterstützen vor Ort mit Strom- und Wasserversorgung, mit der Ertüchtigung von Abwassersystemen, mit Beleuchtung, dem Aufbau von Zelten und Betten, Verpflegung und dem Aufbau von Kapazitäten für zwei sogenannte Wartezentren für jeweils 5000 Personen. […] Ich denke, ich untertreibe nicht, wenn ich diese Unterstützung als einen der größten Einsätze des THW in Deutschland bezeichne.“ Hier vergaß er es nicht, auch einen Dank an die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des THW auszusprechen.

Von den Auslandserfahrungen der Einsatzkräfte machte sich Dr. Thomas de Maizière im Anschluss an seine Rede persönlich ein Bild: In Tischgesprächen konnten die Helferinnen und Helfer von ihren Eindrücken berichten und sich mit dem Minister über ihre Erlebnisse austauschen. Neben den Einsatzkräften waren zahlreiche ihrer Arbeitgeber bei dem Empfang zu Gast. Ihnen dankte de Maizière für ihre Bereitschaft, die Helferinnen und Helfer auch für einen längeren Zeitraum freizustellen und so ihr Engagement zu ermöglichen. Er wies zudem auf die Kompetenzen hin, die die Einsatzkräfte beim THW erwerben und gewinnbringend für ihre Arbeitgeber einsetzen.

Botschafter aus Afghanistan, Benin, Bosnien und Herzegowina, Ghana, Guinea, dem Senegal, Serbien, Sierra Leone, Jordanien, Malawi und Nepal und der Region Kurdistan-Irak, waren ebenfalls zu der Veranstaltung eingeladen. Sie nutzen die Gelegenheit, sich nochmals persönlich bei den THW-Einsatzkräften für die Unterstützung zu bedanken.

Auf dem Ghana-Foto steht Abraham links neben dem Bundesinnenminister, rechts von ihm steht die Botschafterin Ghanas, Akua Sena Dansua. Abraham arbeitet derzeit in den USA und kam für den Empfang nach Deutschland. Aufgrund seiner Länge wurde R. Gruber auf dem Gruppenfoto des Bosnien-Herzegowina-Einsatzes in die hinterste Reihe gruppiert; in der zweiten Reihe ist Botschafter Zeljko Janjetovic neben dem Bundesinnenminister gut sichtbar.

Text und Bilder: THW; Textergänzung über Gruber und Abraham: Olaf Braasch