Das THW Lüneburg wünscht „Frohe Weihnachten“
Liebe Besucherinnen und Besucher von thw-lueneburg.de,
„Eins, zwei, drei! Im Sauseschritt läuft die Zeit; wir laufen mit.“ – Wer kennt es nicht, dieses Zitat von Wilhelm Busch? Und so liegt auch dieses Jahr fast schon wieder hinter uns. Nur noch wenige Tage trennen uns noch vom Jahreswechsel. Der Schnee lässt mal wieder auf sich warten, aber vielleicht ist das auch besser so. Mit „Christian“ und „Xaver“ liegen die beiden ersten Herbststürme bereits hinter uns. In Zukunft sollen uns solche Ereignisse ja häufiger treffen. Aber unser Hilfeleistungssystem in Deutschland ist auch darauf vorbereitet. Und es ist gut zu wissen, dass unsere Feuerwehr dabei auch die 40.000 aktiven THW-Helferinnen und -Helfer nicht vergisst. Schließlich wäre es unverantwortlich, dieses Potential an motivierten und engagierten Menschen nicht zu nutzen.
Gerade im Landkreis Lüneburg pflegen wir jedoch einen guten und intensiven Umgang miteinander. Als uns im Juni mal wieder ein Jahrhunderthochwasser ereilte, waren tagelang bis zu 200 Kräfte des THW aus Niedersachsen, Bremen und Nordrhein-Westfalen in unserem Landkreis im Einsatz. Die Führung dieser Kräfte erfolgte direkt durch einen Einsatzabschnitt THW in enger Abstimmung mit der TEL des Landkreises. Hier zeigte es sich mal wieder, dass persönliche Kontakte durch nichts zu ersetzen sind und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit sehr erleichtern. Zur Bewährungsprobe wurde dieser Einsatz auch für unseren neuen Beauftragten für Öffentlichkeitsarbeit (BÖ), Olaf Braasch. Obwohl noch nicht in Amt und Würden hat der „BÖlaf“ diese Aufgabe perfekt gemeistert. Zwischenzeitlich hat er seine Grundausbildung abgeschlossen, die Berufungsurkunde erhalten und ist auch schon für den ersten Lehrgang gemeldet. Beste Voraussetzungen also, um beim nächsten Großeinsatz tätig zu werden. Der ließ dann für unsere Verhältnisse auch nicht lange auf sich warten: Anfang Dezember brannte ein historisches Gebäude am Stintmarkt. Ein Großaufgebot der Feuerwehr wurde bei den Löscharbeiten unterstützt von DRK, ASB, DLRG und dem THW. Inzwischen ermittelt die Polizei wegen Brandstiftung. Unvorstellbar, dass vorsätzlich Menschenleben in Gefahr gebracht wurden, denn in dem Haus befanden sich auch Wohnungen. Zu guter Letzt meldete der DME einen Einsatz für unseren Fachberater. Die Lüneburger Feuerwehr wollte auf „Xaver“ gut vorbereitet sein und holte sich als Unterstützung zusätzlichen Sachverstand vom THW. Darüber haben wir uns sehr gefreut. Glücklicherweise blieb „Xaver“ dann aber doch ganz zahm.
Aber das Jahr hatte noch viel mehr Aufregendes zu bieten. Viele Dinge sind dabei inzwischen Routine für uns. Wir unterstützten das Oldtimertreffen in Ellringen, das 24-Stunden-Rollerrennen in Hanstedt II und verschiedene Sportveranstaltungen in Hamburg oder auch den Bibermann-Triathlon in Bleckede. Teilweise nahm unser „THW Sports Team“ selber mit verschiedenen Helfern an diesen Veranstaltungen teil. Unsere Jugendgruppe war wieder sehr aktiv und auch die Jüngsten, die Mitglieder unserer Minigruppe, hatten viel Spaß. Überregional und sogar international waren unsere Helferinnen und Helfer ebenfalls wie immer präsent. Die Mitarbeit in der SEEWA, dem Einsatznachsorgeteam und der THW historischen Sammlung erfordert ein zusätzliches Engagement zu den anspruchsvollen Diensten im Ortsverband. Und besonders zeitaufwändig ist natürlich ein mehrwöchiger Hilfseinsatz in Jordanien, wie ihn unsere Helferin Anna Maria Abraham hinter sich hat. Nach Weihnachten schicken wir dann die nächsten Helfer in die Ferne. Diesmal geht es auf die Philippinen. Mehr dazu zu gegebener Zeit hier auf dieser Seite und in den lokalen Medien.
Inzwischen haben wir also ein Niveau erreicht, dass nur mit einer guten personellen Ausstattung zu bewältigen ist. Daher sind wir sehr glücklich, dass in diesem Jahr neun Anwärterinnen und Anwärter ihre Grundausbildung abschließen konnten. Und ein Ende ist nicht in Sicht, die Zahl der Interessenten ist inzwischen größer als zu Zeiten der Wehrpflicht. Darauf können wir stolz sein! Wir hoffen sehr, dass dieser Trend anhält. Dafür werden wir weiter unser Bestes tun. Unverzichtbar ist dabei ein optimales Klima im Ortsverband. Sommerfest, Weihnachtsfeier und generell ein kameradschaftlicher Umgang miteinander tragen dazu bei. Unser Förderverein hilft uns tatkräftig nicht nur dabei sondern auch bei Anschaffungen, die vom Bund nicht unterstützt werden. In diesem Jahr hat der Verein erstmals das „Blue Sapphire Festival“ ausgerichtet. Dies war nur durch einen großzügigen Sponsor möglich. Bei einer Wiederholung soll sich diese Veranstaltung nicht nur selber tragen, sondern auch Überschüsse erwirtschaften. Diese sollen helfen, die finanzielle Basis des Vereins zu stärken. Dem neuen Vorstand wünschen wir dabei viel Erfolg! Und auch Sie können als Fördermitglied ihren Beitrag leisten. Sprechen sie uns dazu einfach an.
Auch wenn unser Ortsverband in diesem Jahr verschont geblieben ist, so gab es doch wiederholt Grund zum Trauern. Die Ortsbeauftragte von Flensburg fiel im April einem Mord zum Opfer. Zum Verhängnis wurde ihr ihre Arbeit bei der Führerscheinstelle. Der Täter: ein Berufskraftfahrer, der durch die MPU gefallen war und seinen Führerschein endgültig verloren hatte. Anstatt die Schuld bei sich zu suchen, traf es seine ehemalige Nachbarin. Ebenfalls unerwartet aus dem Leben gerissen wurde Mitte November mein Amtskollege aus Oldenburg, Jürgen Behnje. Einige unserer Helfer kannten Jürgen persönlich und auch ich habe wenige Wochen zuvor noch bei einer Tagung mit ihm im Workshop gesessen. XXXX Für uns alle unfassbar auch der Unfall mit einem THW-Boot in Magdeburg. Zwei junge Kameradinnen kamen dabei aus bisher ungeklärter Ursache ums Leben. Zwei weitere Helfer überlebten den Unfall. Unser Mitgefühl gilt jeweils den Hinterbliebenen, und in Gedanken sind wir in diesen schweren Zeiten bei ihnen.
Doch richten wir den Blick nach vorne. Unser Ortsverband ist schon seit fast drei Wochen in der Winterpause. Doch das bedeutet keineswegs Untätigkeit. Die Führungskräfte und der Stab treffen sich nach 2012 zum zweiten Mal zur Führungskräftetagung. Hier wird das nächste Jahr geplant und eine erste Bilanz für 2013 gezogen. Viele Termine sind bereits gesetzt, andere werden sich kurzfristig ergeben. Wir erwarten wieder ein ereignisreiches Jahr. Außerdem wollen wir auf der Tagung Stärken und Potentiale ermitteln. Damit wir auch morgen noch kraftvoll helfen können.
Nun wünsche ich ihnen und ihren Familien ein besinnliches Weihnachtsfest und alles Gute für das kommende Jahr 2014. Bleiben sie uns gewogen und schauen sie auch im nächsten Jahr wieder regelmäßig bei uns vorbei
Herzlichst
Ihr
Ingo Perkun