Den blauen Teppich ausgerollt…

…hatte das THW vom 15. bis 17. Mai in Chemnitz. Dort fand zum ersten Mal eine bundesweite Führungskräfte-Tagung statt. Unter den 900 Teilnehmern aus dem ehren- und hauptamtlichen Bereich befand sich auch der Lüneburger Ortsbeauftragte Ingo Perkun.

Nach einer entspannten Anreise mit der Bahn und dem Einchecken im Hotel fand in der Chemnitzer Stadthalle die Begrüßung durch THW-Präsident Albrecht Broemme statt. Ebenfalls begrüßt wurden die Teilnehmer vom Bundessprecher Frank Schulze und der Oberbürgermeisterin der Stadt Chemitz, Barbara Ludwig. Danach fanden verschiedene Fachforen statt. Die Themen standen dabei in engem Zusammenhang mit dem Motto der Gesamtveranstaltung „Zukunft gemeinsam gestalten“. Kompetente Dozenten aus verschiedenen Bereichen standen hier zur Verfügung. Nach den Foren wurde es auch schon Zeit für das Abendessen, dem dann der gemütliche Teil in Form eines Kameradschaftsabends folgte. Die Atmosphäre im lediglich mit Stehtischen versehenen Foyer der Stadthalle steckte der Gemütlichkeit dabei jedoch enge Grenzen.

Doch auch die Mitglieder des OV-Stabes sind in der Regel gestandene THW-Helfer denen das Improvisieren nicht fremd ist. So kam es das schon nach kurzer Zeit Stühle aufgetrieben waren und die Vertreter des Geschäftsführerbereichs Buxtehude zusammen mit ihrem Geschäftsführer Gerd Schlebusch in gemütlicher Runde beisammen saßen. Ergänzt wurde diese durch den stellvertretenden niedersächsischen Landesbeauftragten Michael Matrian und den Referatsleiter Z im Landesverband Bremen/Niedersachsen, Dirk Dalbogk. Somit war ausreichend Kompetenz für blaue Fachgespräche versammelt. Später ergab sich auch noch die Gelegenheit mit dem früheren niedersächsischen Landesbeauftragten Eckhard Leiser ins Gespräch zu kommen. Für einzelne Teilnehmer endete der Abend dann weit nach Mitternacht.

Der offizielle Teil des nächsten Tages begann aber erfreulicherweise erst um 11:00 Uhr, da die ab 9:00 Uhr stattfindende Präsentation doch eher auf die Chemnitzer Bevölkerung ausgelegt war. Im Rahmen des Festaktes „20 Jahre THW in den östlichen Bundesländer“ sprachen dann unter anderem Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble und der sächsischen Innenminister Dr. Albrecht Buttolo. Sie betonten die wichtige Stellung des THW und würdigten dessen Aufbauarbeit in den östlichen Bundesländern. Dr. Buttolo ging weiterhin auf das Elbehochwasser 2002 ein und dankte noch einmal für den engagierten Einsatz des THW in dieser Situation.

Nach einem leckeren Kesselgulasch aus der Feldküche wurden die Ergebnisse der einzelnen Fachforen vorgestellt. Auch die darauf folgende aktuelle Fragestunde war sehr gut besucht. Die eingereichten Fragen wurden umfassend beantwortet, egal ob es um den neuen Dienstanzug ging (er soll im nächsten Jahr geliefert werden), die Nutzung des Verwaltungsprogramms THWin von zu Hause (hier gibt es lizenzrechtliche Probleme) oder um des brennende Thema Selbstbewirtschaftungsmittel (hohe Ausgabenreste verhindern eine Erhöhung der Gesamtmittel). Mit Interesse wurde auch die Andeutung aufgenommen das wir vielleicht bald wieder über eine eigene THW-Zeitschrift verfügen werden. Leider reichte die Zeit bei weitem nicht aus um alle Fragen zu beantworten. Es bestand aber die Möglichkeit beim anschließenden Stehempfang mit kompetenten Gesprächspartnern weiter zu diskutieren. THW-Vizepräsident Schwierzcinski vermittelte den Lüneburger Ortsbeauftragten dabei an den für IT-Technik zuständigen Referatsleiter der THW-Leitung Dr. Pleger. Mit diesem ergab sich ein intensives Gespräch zum Thema Windows oder Linux, OpenSource-Software, Lizenzproblematik und IT-Dienstanweisung.

Der Samstag klang dann mit einem „Blauen Abend“ aus. Eröffnet wurde er von einer speziell für diesen Zweck gestalteten Lasershow für die es großen Beifall gab. Ebenfalls gebührend honoriert wurde der durch das Studio W. M. aus Chemnitz gestaltete Teil. Die jungen Sänger und Tänzer begeisterten mit Titeln aus Musicals wie „Grease“, „“Cats“, „Phantom der Oper“, „Rocky Horror Show“ und vielen anderen.

Der Sonntag Morgen wurde von einem ökomenischen Gottesdienst in der St. Petri Kirche eröffnet, der von den Teilnehmern gut besucht wurde. Gestaltet wurde er THW-spezifisch von Pfarrerin Juliane im Schla, Ortsbeauftragte für Wetter (Ruhr), und Pater Vincens aus Berlin. Danach sprach der Präsident in der Stadthalle zur Zukunft des THW. Es folgte der Höhepunkt an diesem Tag: der Besuch der Bundeskanzlerin Frau Dr. Angelika Merkel. Frau Dr. Merkel lobte die Arbeit der hauptsächlich ehrenamtlich getragenen Organisation THW und wies auf das hohe Ansehen im In- und Ausland hin. Schwierigkeiten bereitete ihr allerdings das Motto der Veranstaltung. 20 Jahre THW in den östlichen Bundesländern konnte sie rechnerisch, trotz Studium, nicht nachvollziehen. Präsident Bromme klärte im Anschluss auf: mit dem Abbau von Grenzanlagen im November 1989 begann, vielleicht großzügig betrachtet, das Engagement des THW im Osten.

Nachdem noch einmal ein Essen aus der Feldküche gereicht wurde, verabschiedete man sich von alten Bekannten und neuen Freunden. Die Heimreise von dieser lohnenden Veranstaltung haben hoffentlich alle heil und ohne Pannen überstanden. Zum Schluss bleibt zu hoffen das dies nicht der letzte „Tag des THW“ gewesen sein möge. Trotz der Kosten wäre eine regelmäßige Wiederholung vielleicht alle vier bis fünf Jahre wünschenswert.