Einsatznachsorgeteam des THW absolviert Fortbildung
Das Einsatznachsorgeteam im THW Länderverband Bremen, Niedersachsen (ENT HB, NI) hat vom 06. bis 08.11.2009 nun auch den Baustein III abgeschlossen. Bereits in 2007 und 2008 hat das 18-köpfige Team die Bausteine I+ II nach der CISM (Critical Incident Stress Management) Methode absolviert und ist damit seit März 2008 einsatzbereit. Das ENT HB, NI trifft sich mindestens viermal jährlich zur Teambildung und um an Symposien oder anderen Fortbildungen teilzunehmen. Mit Godeke Klinge und Gerrit Henfler sind auch zwei Lüneburger THW-Helfer im Einsatznachsorgeteam vertreten.
Besonderer Schwerpunkt der aktuellen Ausbildung war das Thema „Einsatznachsorge in Fällen von ´Tod im Einsatz` und ´tödlichem Einsatzunfall`“. Fälle, in denen die Einsatzkräfte einen Menschen nur noch tot bergen können oder ein Kamerad im Einsatz tödlich verunglückt, sind für die Helfer besonders belastend. Das ENT HB, NI bietet (nicht nur) in solchen Fällen Unterstützung an und steht den Einsatzkräften beratend zur Seite. Weiterer Gegenstand des Bausteins III war die Vertiefung der Kenntnisse im Bereich der Psychotraumatologie und möglicher Maßnahmen. In Gesprächsübungen festigten und erweiterten die Teammitglieder außerdem ihr (theoretisches) Wissen zum Thema Nachbesprechung (“Debriefung“).
Einsatznachsorge nach belastenden Einsätzen ist inzwischen bei vielen Einsatzkräften bekannt und das Angebot, nach einem solchen Einsatz durch ein ENT betreut zu werden, wird immer häufiger in Anspruch genommen. Länger dauernde Stressreaktionen, die durch ein belastendes Ereignis entwickelt werden, können zu gesundheitlichen Schäden führen.
Aufgabe eines ENTs ist neben der Betreuung von Einsatzkräften nach belastenden Einsätzen auch die Präventionsarbeit. So werden schon angehende Helfer im THW mit dem Thema „Stress und Tod im Einsatz“ konfrontiert. Aber auch die Schulung von Führungskräften gehört u.a. zu den Aufgaben eines ENTs. Erst wenn eine Führungskraft die Anzeichen von Stress und deren Risiken kennt, kann sie sie bei den Einsatzkräften frühzeitig erkennen und ggfs. Hilfe durch ein ENT anfordern.