Günter Horey für 60 Jahre Ehrenamt ausgezeichnet

Sei es der Waldbrand 1975 in der Südheide oder der Bruch des Elbeseitenkanals 1976: Günter Horey war bei fast allen bedeutenden Einsätzen des Technischen Hilfswerkes Lüneburg in den letzten 60 Jahren dabei. Nun wurde der 83-Jährige Lüneburger für sein Engagement geehrt.

Seit 60 Jahren ist Günter Horey im Technischen Hilfswerk (THW) aktiv. Bereits mit 24 Jahren ist er zum damals ebenfalls noch jungen THW gekommen. „Ein Schulfreund hat mich damals gefragt, ob ich Lust hätte, mit ihm dorthin zu gehen.“ Der Freund sei zwar schon früh wieder ausgetreten, aber Horey dachte nicht ans Aufhören.

 

Seine Grundausbildung absolvierte er vom Dezember 1964 bis zum Februar 1965. Nach verschiedenen Lehrgängen wurde er schließlich zum Bergungshelfer und war in dieser Position beim großen Brand in der Südheide bei Gifhorn 1975 dabei. „Das war mein größter Einsatz“, erinnert sich Horey. Besonders schlimm sei der Tod von einigen Feuerwehrleuten gewesen. Sieben Einsatzkräfte und Helfer waren damals den Flammen zum Opfer gefallen, die in der Nähe von Gifhorn mehr als 13.000 Hektar Wald-, Moor- und Heidefläche zerstörten. Zehn Tage kämpften die Feuerwehren mit Unterstützung von THW und Bundeswehr gegen den Brand. Auch Günter Horey war dort im Einsatz: „Vier Tage, vier Nächte“, beschrieb er den zermürbenden Einsatz.

Ein weiteres Jahrhundertereignis, bei dem Horey als Helfer von Ort war, ist der Bruch des Elbe-Seitenkanals im Jahre 1976. Nur 33 Tage nach seiner Eröffnung brach der Kanal nahe Erbstorf. „In Adendorf gab es damals einen großen Kreisel, der war so groß wie ein Bus. Und dann war er einfach weg“.

Nach seiner Beteiligung im damaligen Bergungszug wechselte Horey in den Instandsetzungszug „A-Ö-Zug“, der auf Abwasser- und Ölschäden spezialisiert war. 1980 war er Teil der „Pontongruppe“, die den behelfsmäßigen Bau von Brücken aus Schwimmteilen organisiert. Ab 2002 war Horey dann im Trupp Logistik Verpflegung, heute Fachgruppe Logistik Verpflegung, eingesetzt. Altersbedingt wurde er in den letzten Jahren aus dem aktiven Einsatzgeschehen genommen und in die Alters- und Ehrenabteilung versetzt.

Auf seine Zeit beim Technischen Hilfswerk blickt er auch wehmütig zurück. „Es war eine tolle Gemeinschaft“. Die Gruppe habe sich auch privat untereinander immer geholfen. Durch den Tod vieler ehemaliger Kameraden sei das abhandengekommen.

Text: Malte Bahr

Bilder: THW

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THW-Vizepräsidentin Sabine Lackner (Mitte) übergibt Günter Horey (links) eines individuelles Jubiläumsfotobuch.

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Günter Horey (links) und der Lüneburger THW-Ortsbeauftragte Ingo Perkun.

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Neben Günter Horey (2. von links) erhielen weitere Jubilare ihre Ehrungen aus der Hand von Sabine Lackner, Vizepräsidentin der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk, und dem THW-Landesbeauftragten für Bremen, Niedersachsen, Manuel Almanzor.

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Gruppenbild aller in Hannover geehrten Jubilare gemeinsam mit THW-Vizepräsidentin Sabine Lackner (1. Reihe, links, sitzend) und dem THW-Landesbeautragten für Bremen, Niedersachsen, Manuel Almanzor (2. Reihe, 2. von links). Günter Horey steht in der zweiten Reihe rechts außen).

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Günter Horey