Häuser einsturzgefährdet – Lüneburger THW fährt zum Einsatz nach Wismar

Zu einem großen THW-Einsatz mit insgesamt 8 Ortsverbänden wurden Lüneburger HelferInnen am späten Sonntagnachmittag alarmiert. In Wismar waren nach einem Großbrand mehrere Häuser stark einsturzgefährdet.
Bereits Freitagabend entstand in einem alten Haus am als UNESCO-Weltkulturerbe bekannten Wismarer Marktplatz ein Brand. Aufgrund der baulichen Verhältnisse und der Enge des Einsatzortes ließ sich das Feuer kaum unter Kontrolle bringen, am Samstag stand dann auch das Nachbarhaus in Flammen. Durch den sehr lange andauernden Löschwassereintrag wurde die statische Struktur der Häuser so destabilisiert, das sie nur mit aufwendigen Sicherungsmaßnahmen gehalten werden konnten.
So wurden am Sonntag Spezialkräfte des THW aus Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen nach Wismar in Marsch gesetzt, die mit dem im THW normierten ASH (‚Abstützsystem Holz’) die Häuser in voller Höhe gegen Einsturz absichern sollen. Aus Lüneburg kam der Zugtrupp unseres Technischen Zugs mit dem Baufachberater dazu, denn vor Ort waren fachkundige Einschätzungen zur Baussubstanz gefragt. In der Nacht entstand dann an beiden Häusern ein Stützgerüst aus 10 miteinander verkoppelten Einzelstützen von jeweils 15 m Höhe. Ein Teil der hierzu benötigten Holzelemente wurde aus dem Ortsverband Uelzen angeliefert. Während des Einsatzes wurden mit dem ESS (‚Einsatzstellen-Sicherungssystem’) des THW mittels Laser die Wände der Häuser abgetastet, um eventuelle Gebäudebewegungen zu registrieren.
In der Nacht zu Montag lösten dann weitere Lüneburger HelferInnen und KameradInnen aus Stelle-Winsen einen Teil der Einsatzkräfte in Wismar ab.

Text: Godeke Klinge
Fotos: Rainer Gruber