Ruhe für die Ortung! Ausbildungsdienst auf dem Standortübungsplatz der Bundeswehr

Wenn Menschen durch Erdbeben oder andere Ereignisse eingeschlossen oder verschüttet wurden, dann sind die Rettungsspezialisten vom THW gefragt. Aber zunächst müssen die Verschütteten erst einmal gefunden werden… Für diese Aufgabe gibt es im THW die Fachgruppe Ortung, die mit technischem Gerät und mit Rettungshunden die hilflosen Menschen aufspüren kann.


Am letzten Samstag übte die Lüneburger Fachgruppe Ortung den Umgang mit den technischen Ortungsgeräten auf dem Trümmergelände des Standortübungsplatzes der Bundeswehr in Wendisch Evern. Die Trümmer auf dem Gelände simulierten ein eingestürztes Gebäude, in dem sich vermisste Personen befanden. „Rettungshunde waren keine verfügbar. Ortung nur mit den technischen Ortungsgeräten möglich“ hieß es vom Gruppenführer.


Kleinste Kratz- und Klopfgeräusche, leises Rufen oder Bewegungen können durch die sechs Schallaufnehmer (Geophone) des akustischen Ortungsgerätes aufgenommen und verstärkt werden. Zudem kann mit einer Mikrophonsonde eine Sprechverbindung zu der gesuchten Person aufgebaut werden.

Durch eine selbstgebaute Klopfmaschine kann eine verschüttete Person simuliert werden, die anschließend genau mithilfe des Geräts lokalisiert werden kann. Das Auffinden von leisen Geräuschen inmitten der Umgebungsgeräusche (Wind, Regen, Fahrzeuge, etc.) erfordert viel Konzentration und Übung.

Im Anschluss kam das zweite technische Ortungsgerät, ein Video-Endoskop mit schwenkbarem Kamerakopf (Searchcam) zum Einsatz. Mit dem System es möglich ist, unzugängliche Bereiche zu erkunden, sowie die genaue Position von verschütteten Personen zu ermitteln. So konnten die Helferinnen und Helfer der Ortung die vermissten Personen orten, ihre Position bestimmen und die Bergungsgruppe und die Fachgruppe Schwere Bergung zur Einsatzstelle nachalarmieren.

Für alle beteiligten Helferinnen und Helfer war dieser Übungsdienst wieder eine willkommene Auffrischung.

Text: Malte Bahr

Bilder: Malte Bahr