THW-Bilanz nach Tief „Daisy“
Für das Lüneburger THW war es ein ruhiges Wochenende denn Tief „Daisy“ hat im Landkreis Lüneburg zwar viel Schnee zurück gelassen doch die befürchteten katastrophenähnlichen Zustände blieben glücklicherweise aus, zu Einsätzen für die Lüneburger Helfer kam es nicht. Auch der Strom fiel nicht aus, so dass die hastig besorgten Kerzen nun doch nicht zum Einsatz kamen. Bundesweit sah es allerdings zumindest teilweise etwas anders aus:
Bonn – 11. Januar. Mehr als 650 freiwillige THW-Einsatzkräfte waren am Wochenende bundesweit mit den Auswirkungen von Tief „Daisy“ beschäftigt. „Tief „Daisy“ hat nicht wie befürchtet ganz Deutschland ins Chaos gestürzt. Der Einsatzschwerpunkt auch für das THW lag im Nordosten der Republik. Leider gab es genug Autofahrer, die sich trotz der Unwetterwarnungen auf die Straßen begeben haben. Allein auf der A20 hat das THW 170 Menschen aus ihren eingeschneiten Autos befreit“, bilanziert THW-Präsident Albrecht Broemme. Auch auf Fehmarn, in Kassel oder in Neuenburg am Rhein waren die THW-Ortsverbände aktiv und unterstützten die anfordernden Behörden.
Auf der Ostseeinsel Fehmarn sicherte das THW den Einsatz von Rettungsdienst und Notarzt. Mit dem Hägglund-Amphibienfahrzeug räumten die THW-Kräfte den Weg für die Rettungswagen frei. Zum Schutz von Passanten beseitigte das THW in Berlin Schneebretter und Eiszapfen von Dächern. Bereits am Freitag hatten die freiwilligen Helfer des THW in Kassel auf einem Supermarkt die rund 30.000 Quadratmeter Dachfläche vom Schnee befreit. Das Dach war durch den andauernden Niederschlag so schwer geworden, dass es einzustürzen drohte.
In den meisten Teilen Deutschlands blieb das erwartete Chaos zwar aus, dennoch sorgte das THW vielerorts für freie und sichere Verkehrswege. Zahlreiche Autos waren im hohen Schnee und auf eisglatter Fahrbahn liegengeblieben und verstopften die Straßen. Schneebruch sorgte für zusätzliche Behinderungen. Besonders war auch der THW-Einsatz am deutsch-französischen Grenzübergang Neuenburg. Dort hatte sich aufgrund eines Fahrverbot für Lastwagen auf französischen Autobahnen ein kilometerlanger Rückstau gebildet. Viele internationale LKW-Fahrer hatten offenbar die deutschen Verkehrsdurchsagen und den Wetterbericht nicht verstanden und waren weiter in den Stau gefahren. Die eingesetzten THW-Kräfte sicherten das Stauende ab und warnten die Verkehrsteilnehmer rechtzeitig vor der Gefahrenstelle. Insgesamt waren im gesamten Bundesgebiet 74 Ortsverbände im Einsatz.