THW Lüneburg sorgt für Vollbeschäftigung: sechs Veranstaltungen an einem Wochenende!

 1. Die Dankeschön-Party des Landkreises für die Elbehochwasserhelferinnen und -helfer aller beteiligten Organisationen und Behörden bildete am Freitagabend den Auftakt zu einem umtriebigen THW-Wochenende: Eingeladen auf Dankes-Pils und Gulaschsuppe hatte Landrat Manfred Nahrstedt in die Kulturscheune von Gut Wienebüttel. Unter den rund 400 anwesenden Einsatzkräften waren auch fünf Funktionsträger unseres Ortsverbandes. Vor allem die kurze und ehrliche Dankesrede unseres Ministerpräsidenten Stephan Weil gab unserem Einsatz vor acht Wochen im Nachhinein einen würdigen Rahmen. Hingegen war …

2. … für die Prüflinge der Jugendgruppe die Nacht zu Sonnabend wesentlich schneller vorbei als für das Wienebütteler Party-Volk: Bereits um 5:30 Uhr starteten vier Lüneburger Anwärter auf das Leistungsabzeichen in Bronze der THW-Jugend nach Peine, wo anlässlich des zehnjährigen Jubiläums der dortigen Jugendgruppe die Leistungsprüfungen abgenommen wurden. Die insgesamt 40 Prüflinge wurden in Leinenarbeit, Löschmitteln, Arbeiten mit Leitern, Holzbearbeitung und in Theorie geprüft. Als Teamprüfung musste Wasser mit einer Leinenverbindung, die von zwei Dreiböcken gehalten wurde, transportiert werden.

Alle 40 Prüflinge bestanden die Leistungsprüfung! Nach der Urkundenausgabe um 15:00 Uhr konnten daher auch unsere vier Nachwuchskräfte tot müde aber stolz wieder zurück nach Lüneburg fahren. Wir gratulieren allen 40 – aber unseren vieren und ihrem Jugendbetreuer, Jörg Kohfeld, natürlich ganz besonders!

3. Währenddessen waren die Aktiven der beiden Bergungsgruppen schon stundenlang bei der Feuerwehr im Einsatz: Die Feuerwehr Lüneburg hatte für ihren Tag der offenen Tür auch beim Lüneburger THW als Aussteller angefragt. Nur zu gern kamen wir der Einladung nach und präsentierten ab 10:00 Uhr Technik, Techniken und technische Finessen – und zwar frühere und heutige. Zwischen unseren zwei aktuellen Bergungsdienst-Fahrzeugen, dem Gerätekraftwagen (GKW) und dem Mehrzweckkraftwagen, positionierten wir den 1963er Mannschaftskraftwagen (MKW) des damals vom THW mit Leben gefüllten Luftschutz-Bergungsdienstes. Das Fahrzeug wurde vor zehn Jahren von zwei Helfern unseres Ortsverbandes restauriert und wieder komplett bis ins kleinste Detail original beladen. Inzwischen wird der MKW vom THW OV Hamburg-Altona als Traditionsfahrzeug erhalten. Von dort hatten wir ihn uns – wie schon zum 60sten OV-Geburtstag vor einem Jahr – ausgeliehen. So konnten die Besucher einen fotogenen Vergleich ziehen vom Einsatzleben und der genutzten Fahrzeug- und Gerätetechnik damals und heutzutage.

Neben den durch die geöffneten Laderaumjalousien exponiert dargebotenen Gerätschaften und Werkzeugen des GKW und dem Hanomag-Altmetall boten aber vor allem unsere Vorführungen mit der Sauerstofflanze einen vortrefflichen Augenschmaus. Die Sauerstofflanze ist ein  technisches Verfahren, in dem gasförmiger Sauerstoff mit hohem Druck durch ein Metallrohr strömt. Am vorderen Ende des Rohres reagiert der Sauerstoff mit dem Metall und brennt mit sehr hoher Temperatur das Metall ab. In Anlehnung an den ersten THW-Ausbildungsfilm „Eisen schmilzt Beton“, der, noch schwarz-weiß und stumm mit Texttafeln, die Handhabung der Sauerstofflanze zum Thema hatte, brannten wir immer wieder Löcher in einen ca. 20 cm starken Betonblock.

Der Tag der offenen Feuerwehrtür lockte bis 17:00 Uhr ca. 3.000 Besucher an.

4. Am Sonntag präsentierte sich von morgens bis in den frühen Nachmittag unsere Jugendgruppe mit dem GKW der ersten Bergungsgruppe auf einem großen Flohmarkt im Norden unserer Stadt, während sich …

5. … unser stellvertretender Ortsbeauftragter, Godeke Klinge, auf seinen Blauen Bock setzte, um beim Bleckeder „Bibermann-Triathlon“ die örtlichen Feuerwehrkräfte bei der Verkehrssicherung auf der 20 km langen Fahrradstrecke zu unterstützen. Der „Biebermann-Triathlon“ fand am Sonntag zum dritten Mal statt, Klinge übernahm mit dem OV-Meldekrad bereits zum zweiten Mal die mobile Verkehrssicherung. Aber …

6. … gleichzeitig griffen in den „Bibermann“ auch drei Aktive unseres THW Sports Teams ein! Sie durchlitten gemeinsam mit ca. 200 weiteren SportlerInnen die Sprintdistanzen 500 Meter Schwimmen durch das alte Hafenbecken, 20 Kilometer Radfahren durch das platte aber windige Deichhinterland und fünf Kilometer auf dem Deich und durch die Marsch Laufen: Svenja Rathke und Ron Wülpern kamen gemeinsam nach 1:25:52 ins Ziel, Zugführer Michael Bahr folge nur 37 Sekunden später. Hut ab! Und das nächste mal die Nummer unter Atemschutz?

Text: Olaf Braasch

Bilder: THW Lüneburg