Zusatzqualifikation Brandschutzhelfer: THW bildet Berufsschüler in Personenrettung aus
Am 25. und 26. Juni arbeiteten auf dem Vorplatz der Georg-Sonnin-Schule/Berufsbildende Schule II die Kräfte von Feuerwehr, Deutschem Roten Kreuz (DRK) und THW wie in realen Einsatzlagen Hand in Hand zusammen: Für knapp 240 Berufsschüler stand die Zusatzqualifikation Brandschutzhelfer auf dem Stundenplan. Entsprechend ruhte der Ausbildungsschwerpunkt auf den Schultern der Feuerwehr. Bei den Kameraden der FF Lüneburg wurde das Schulgrün mit einem C-Rohr unter vollem Druck gegossen, wohingegen im Mannschaftszelt der Melbecker Wehr den Schülern mit künstlichem Nebel die Sichtweite und Orientierungsmöglichkeit (= null) bei einem Zimmerbrand vor Augen geführt wurde. Gegenüber platzten am Melbecker Ausbildungsanhänger Spraydosen im Feuer, ruinierten Fettbrände imaginäre Küchen und konnten die Schüler einzeln den Umgang mit dem Handfeuerlöscher an realen Flammen üben.
Sechs Helfer des Lüneburger THW bildeten die Schüler in der Personenrettung aus. Neben der Rettung aus Fahrzeugen und der amtlichen Lagerung eines Verunfallten auf einer Krankentrage standen auch improvisierte Rettungsmethoden auf dem Plan. Für viele Schüler sorgten die Lösungswege zum Bau einer behelfsmäßigen Trage aus zwei Holzlatten oder Besenstielen, einer Wolldecke oder der eigenen Jacke zunächst für Kopfzerbrechen. Der Abtransport mittels eines aus einem Dreiecktuch gewickelten Tragerings trieb den auf diese Weise Geretteten hingegen das Grinsen ins Gesicht. Auf freudiges Interesse stieß auch der aus vielen Western und Kriegsfilmen bekannte Gamstragegriff, lernten die Schüler doch hierbei, wie sie ohne Hilfsmittel z.B. den Klassenlehrer wegtragen können. Eine Station weiter bekamen die Schüler dann vom Kreisverband des DRK, vor Ort mit Rettungswagen und Übungspuppe, die Finessen der Wiederbelebung vermittelt. Ein umfangreicher Theorieteil ergänzte die mannigfaltigen Praxisübungen.
Seit dem vergangenen Jahr sind in Betrieben und Behörden nicht nur ausgebildete Ersthelfer sondern auch im Brandschutz unterwiesene Mitarbeiter festgeschrieben, in der Regel 5% der Belegschaft. Das zweitägige Engagement von Feuerwehr, DRK und unseren THW-Helfern könnte daher den Absolventen einen kleinen Vorteil auf dem umkämpften Arbeitsmarkt verschaffen.
Text: Olaf Braasch; Fotos: Olaf Braasch, Ingo Perkun (2), Silvio Doebler (1)